Ausgabe Nr. 4 / 2019 - Sonderedition AK-Tagung 2019

David Forrest
Betting: Opportunities and Threats for Sport

Abstract:

The sports betting market has developed rapidly since the Millennium as new technology has made the product more accessible and stimulated product innovation. Thus, the size of the Global industry has increased at least five-fold and the bulk of turnover now occurs in-play rather than pre-match. These developments bring opportunities and risks for sport. Benefits include that an increase in the popularity of betting raises interest in and demand for sport. More directly, sports can benefit from selling to the betting industry the data which drives in-play wagering. But against these gains must be set the risk that more liquid betting markets allow criminal interests to make greater profit from manipulating sports events. And indeed, there appears to have been a step increase in the prevalence of match fixing across a range of sports. This paper considers both the benefits and costs from sports betting and asks whether there is a trade-off for sports organisers between increasing betting-related revenue and mitigating integrity risk.

Keywords:

Betting, Sports

Zitation:
Forrest, D. (2019). Betting: Opportunities and Threats for Sport. Sciamus - Sport und Management, Jg. 2019, Nr. 4, S. 1-20.


Peter Ehnold, Lars Riedl & Torsten Schlesinger
Digitalisierung im organisierten Sport – Eine Analyse zur Nutzung digitaler Instrumente in Sportvereinen

Abstract:

Trotz hoher Aktualität und steigender Bedeutung liegen zum Thema Digitalisierung im Sportverein bisher kaum empirische Erkenntnisse vor. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit folgenden Fragestellungen auseinander: (i) In welchem Umfang und zu welchem Zweck nutzen Sportvereine digitale Instrumente? (ii) Welche vereinsspezifischen Faktoren determinieren das jeweilige Nutzungsverhalten? Hierzu wurde eine Stichprobe von n=787 Sportvereinen aus Österreich und Deutschland generiert. Es zeigt sich, dass digitale Instrumente vor allem zur internen und externen Kommunikation sowie zur Bewältigung klassischer Verwaltungsaufgaben eingesetzt werden. Das Ausmaß der Nutzung hängt einerseits von vereinsexternen Bedingungen ab. So zeigt sich dahingehend ein Ländereffekt, dass in Deutschland digitale Instrumente stärker genutzt werden als in Österreich. Darüber hinaus haben Auflagen seitens der Verbände zur Verwendung bestimmter Software (z.B. für die Meldung von Wettkampfergebnissen) einen wichtigen Einfluss. Andererseits bestimmen vereinsinterne Faktoren wesentlich das Nutzungsverhalten. Positiv wirken vor allem die Vereinsziele ‚Engagement/Erfolg im Leistungssport‘ und ‚Wollen Vorreiterrolle bei der Digitalisierung einnehmen. Negativ wirken eine fehlende Strategie im Umgang mit digitalen Instrumenten sowie die Einschätzung, dass digitale Prozesse nicht zur eigenen Vereinskultur passen.

Keywords:

Sportverein, Digitalisierung, Vereinsziele, Vereinskultur

Zitation:
Ehnold, P., Riedl, L. & Schlesinger, T. (2019). Digitalisierung im organisierten Sport – Eine Analyse zur Nutzung digitaler Instrumente in SportvereinenSciamus - Sport und Management, Jg.  2019, Nr. 4, S. 21-40.


Lukas Richau, Florian Follert, Monika Frenger and Eike Emrich
Performance indicators in football: The importance of actual performance for the market value of football players

Abstract:

In light of the continually increasing public attention to market values provided by online platforms such as transfermarkt.de, this paper evaluates the relative influence of different determinants of football players’ transfermarkt.de market values with a particular focus on performance indicators. Analyzing a data sample of 1897 players in the English Premier League (2012/13 - 2016/17), we conduct separate analyses of the defender, midfielder and forward positions by using Boosted Regression Trees. We find that the individual performance indicators differ considerably concerning their relative influence on a player’s market value. Differences are not only visible within a position but also when comparing the relevance of the same variable (e.g., goals) for defenders, midfielders and forwards. Furthermore, the paper starts a discussion about the economic implications for the individual players and the quality of the entire league by offering a broader perspective on performance indicators.

Keywords:

Market value, performance indicators, transfermarkt.de, machine learning, boosted regression trees

Zitation:

Richau, L., Follert F., Frenger, M., & Emrich, E. (2019). Performance indicators in football: The importance of actual performance for the market value of football playersSciamus - Sport und Management, Jg.  2019, Nr. 4, S. 41-67.


Konstantin Druker & Frank Daumann

Realtypische Verläufe wirtschaftlicher Krisen im deutschen Profifußball: Ableitung eines Modells anhand einer qualitativen (Medien-) Inhaltsanalyse für 10 deutsche Clubs der ersten 3 Ligen im Zeitraum der Saisons 2008/09 bis 2017/18

Abstract:

Trotz eines zunehmenden Kommerzialisierungsgrads des europäischen Clubfußballs und der daraus resultierenden finanziellen Vorteile für die Clubs häufen sich die Fälle finanziell (über-)belasteter Clubs. Es ist nicht klar zu beurteilen, ob eine systematische wirtschaftliche Krise vorliegt oder lediglich eine selektive Ansammlung von (auch gravierenden) Einzelfällen. Der Beitrag befasste sich mit den Teilaspekten „Krisenstadien“ und „Krisenverläufe“ einzelner Clubs. Die Analyse des Krisenprozesses bietet Ansatzpunkte zur Früherkennung und Bewältigung dieser. Darüber hinaus trägt dies zum Verständnis des gesamten Themenkomplexes in dem fußballspezifischen Kontext bei und unterstützt die korrekte Interpretation von möglichen krisen-haften Entwicklungen – v.a. in Bezug auf die Gesamtbranche. Im Ergebnis konnte auf qualitativ-inhaltsanalytischem Weg (anhand von zehn Fällen über zehn Saisons) ein realtypisches Krisenverlaufsmodell für den professionellen, deutschen Clubfußball erarbeitet werden.

Keywords:

Profifußball, Wirtschaftliche Krisen, Krisenverlauf, Krisenstadien, IDW S6

Zitation:
Druker, K. & Daumann, F. (2019). Realtypische Verläufe wirtschaftlicher Krisen im deutschen Profifußball: Ableitung eines Modells anhand einer qualitativen (Medien-) Inhaltsanalyse für 10 deutsche Clubs der ersten 3 Ligen im Zeitraum der Saisons 2008/09 bis 2017/18Sciamus - Sport und Management, Jg.  2019, Nr. 4, S. 68-105.


Konstantin Herrmann, Freya Gassmann, Eike Emrich & Christoph Rasche
„Wettfieber“ in Deutschland – Eine empirische Untersuchung zum Sportwetten

Abstract:

Die Popularität der Sportwetten hat in den letzten Jahren weiter zugenommen, die Einsätze der Wettenden liegen jährlich weit über 7 Mrd. Euro und die Werbung der Anbieter von Sportwetten ist bei Sportereignissen omnipräsent. Trotz zahlreicher Forschungsansätze mit Bezug zum Sportwetten bleiben weiterhin zentrale Fragen unbeantwortet. Die vorliegende Untersuchung blickt auf die Sozialfigur des Wettenden, das Wettverhalten und die Erklärung der Teilnahme an Sportwetten anhand von ökonomischen Theorien. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine Onlinebefragung im Jahr 2017 durchgeführt (n = 500). Es zeigt sich, dass das Geschlecht, Alter, Einkommen sowie Bildung und Sportinteresse, Einfluss auf die Teilnahmewahrscheinlichkeit an Sportwetten nehmen. Die Motive der Teilnahme sind neben dem Geldgewinn, der Unterhaltungswert und Nervenkitzel. Die Wettenden bereiten sich im Durchschnitt acht Stunden auf die Tippabgabe vor und es zeigt sich ein signifikant positiver Zusammenhang von der Vorbereitungszeit und der Gewinnhöhe der Wettenden. Der Einsatz von Humankapital zur Erhöhung der Gewinnwahrscheinlichkeit kann daher im Hinblick auf die Rationalität der Teilnahme an Sportwetten diskutiert werden.

Keywords:

Sportwetten, Rationalität, Glücksspiel, Ökonomik

Zitation:
Herrmann, K., Gassmann, F., Emrich, E. & Rasche, C. (2019). „Wettfieber“ in Deutschland – Eine empirische Untersuchung zum Sportwetten. Sciamus - Sport und Management, Jg. 2019, Nr. 4, S. 106-126.


Michael Drewes & Luca Rebeggiani
Die European Super League im Fußball: Mögliche Szenarien aus sport- und wettbewerbsökonomischer Sicht

Abstract:

Im November 2018 berichteten Medien erneut über Pläne der europäischen Fußball-Topclubs, eine unabhängige „Eliteliga“ (häufig European Super League oder ESL genannt) gründen zu wollen. Mit der damit neu aufgeflammten Diskussion um die ESL sind verschiedene sportökonomische Fragestellungen verbunden. Dieser Beitrag soll zunächst beleuchten, dass die Überlegungen zur Gründung einer ESL aus sportökonomischer Sicht nicht überraschen können, sondern sich dieser Trend für die Ligenorganisation in Europa schon lange abzeichnet. In einem zweiten Teil werden verschiedenen Szenarien vorgestellt, die als mögliche Varianten der ESL für den europäischen Fußball gegenwärtig diskutiert werden. In der anschließenden Analyse der Ergebnisse wird gezeigt, dass keines dieser Szenarien eine dauerhafte Lösung für die sport- und wettbewerbsökonomischen Probleme, vor denen der europäische Fußball steht, darstellt. Dieser Annahme folgend werden weitere Lösungsmöglichkeiten für die Organisation des europäischen Ligenfußballs vorgeschlagen.

Keywords:

Fußball, European Super League

Zitation:
Drewes, M. & Rebeggiani, L. (2019). Die European Super League im Fußball: Mögliche Szenarien aus sport- und wettbewerbsökonomischer Sicht. Sciamus - Sport und Management, Jg. 2019, Nr. 4, S. 127-142.


Gerd Nufer & David Mariot
Der Halo-Effekt im Fußball

Abstract:

Der Halo-Effekt ist eine aus der Sozialpsychologie bekannte kognitive Verzerrung. Ein Halo-Effekt tritt dann auf, wenn ein globaler Eindruck oder eine Information über ein hervorstechendes Merkmal die Beurteilung anderer Eigenschaften prägt. Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen: Gibt es einen Halo-Effekt im Fußball? Überstrahlt der sportliche Erfolg bzw. Misserfolg eines Vereins andere sportliche Aspekte? Verzerrt der sportliche Erfolg bzw. Misserfolg die Wahrnehmung der Fans womöglich sogar hinsichtlich nicht-sportlicher Aspekte? Der Beitrag gibt den aktuellen Stand zur Halo-Forschung wider und präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, in deren Rahmen Fans von Vereinen aus der deutschen Fußball-Bundesliga befragt wurden.

Keywords:

Halo-Effekt, Sozialpsychologie, Fußball, Sportmarketing, "Die Mannschaft"

Zitation:

Nufer, G. & Mariot, D. (2019). Der Halo-Effekt im Fußball. Sciamus - Sport und Management, Jg. 2019, Nr. 4, S. 143-161.


Gerhard Nowak, Olivia Wohlfart & Gregor Hovemann

Professionalisierungsprozesse im Arbeitsmarkt Golfsport – zur Notwendigkeit einer Spezialisierung für Golfmanager/innen

Abstract:

Die Professionalisierung des nicht regulierten Arbeitsmarkts Sport fordert Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen im Besonderen heraus. Praxispartner klagen häufig über eine fehlende Passung der Lehrinhalte zu den tatsächlich anfallenden Tätigkeiten und notwendigen Kompetenzen der Absolventen/innen. Dies trifft auf sportartenspezifische Spezialisierungen noch verstärkt zu, z.B. im Golfsport. Die Studie geht der Forschungsfrage nach, ob der/die Golfmanager/in ein eigenes Kompetenzprofil darstellt. Dafür wurde eine Online-Umfrage mit qualitativen und quantitativen Fragen durchgeführt (n=121) und die Ergebnisse mit vorherigen Studien über Sportmanager/innen verglichen. Die Studie zeigt, dass Golfmanager/innen eine Vielzahl von Kompetenzen vorweisen müssen. Kommunikationsfähigkeit und Belastbarkeit stellten sich dabei als wichtigste Kompetenzen für Golfmanager/innen heraus. Ihnen wird ein hohes Maß an Fachkompetenz abverlangt, was sich in der wiederholten Forderung nach golfspezifischen sowie betriebswirtschaftlichen Kenntnissen spiegelt.

Keywords:

Arbeitsmarkt Golf, Kompetenzprofil, Managementrollen, Sportmanager/in

Zitation:

Nowak, G., Wohlfart, O. & Hovemann, G. (2019). Professionalisierungsprozesse im Arbeitsmarkt Golfsport – zur Notwendigkeit einer Spezialisierung für Golfmanager/innen. Sciamus - Sport und Management, Jg. 2019, Nr. 4, S. 162-180.